Letzte Aktualisierung: 01.01.2017
Kosmetisches Update: 05.04.2020

Sende- und Mehrzweckanlage auf dem Chasseral (CH)

Der Standort

Die Sende- und Mehrzweckanlage (MZA) steht auf 1'6031 Meter Höhe auf dem Chasseral.
Der Chasseral ist eine markante Bergspitze auf dem Jura.
Der Jura ist ein langes Faltgebirge und grenzt im Norden das Mittelland ab.
Die Sende- und Mehrzweckanlage ist in der politischen Gemeinde Nods.
Der Standort auf dem Chasseral ist dem Wind sehr ausgesetzt und es kommen sehr hohe Windgeschwindigkeiten vor.
Eine Strasse führt von Norden her ausser im Winter auf den Chasseral, die auch von einer Postbus Linie befahren wird.
In ca. einen Kilometer südwestlich von der Sende- und Mehrzweckanlage hat es ein Hotel mit einem Restaurant.

Mehrere frühere Sendeanlagen

Da der Standort auf dem Chasseral ein sehr optimaler mit Sichtverbindungen zu den umliegenden Funktürmen in der Schweiz ist, wurde er schon früh für Richtstrahlverbindungen und als Sendeanlage genutzt.
Es gab früher mehrere Neubauten und Umbauten.

Die aktuelle Sende- und Mehrzweckanlage

Die Bauzeit war in den Jahren 1979 bis 1983 bis zur Inbetriebnahme im Jahr 1983.
In den Wintern wurde nicht gebaut da dann auch die Strasse nicht befahrbar ist.
Innerhalb der Anlage wurde ein 120 Meter hoher Sendeturm gebaut.
Im Juni 2010 wurde die Turmspitze mit den Fernseh-Antennen gegen eine niedrigere ausgetauscht womit die Anlage noch 114 m hoch ist.
Eine Aussichtsplattform für Besucher gibt es auf dem Niveau der Strasse auf 1'608 Meter über Meer.

Daten der aktuellen Sende- und Mehrzweckanlage

Parzelle Swisscom Broadcast: 8'820 m²
Höhe der 3 Pfeiler aus Beton: 38 m
Aushub der Baugrube im Jahr 1975: 8'500 m³
Total verbauter Beton: 4'400 m³
Armierungseisen: 400 Tonnen
Galerie aus Stahl für die Richtstrahlantennen: 510 Tonnen
Nutzflüche Galerie für die Richtstrahlantennen: 1'200 m²
Fassaden: 1'300 m²aus TOR-TEN Stahl
Stahlmast: 100 Tonnen
Aussichtsplattform: 225 m²
Kosten Rohbauten: 13 Mio. SFr.
Betriebliche Einrichtungen (Inneneinrichtungen, Antennen, Verstärker, Umwandler, Racks, ...): 22 Mio SFr.

Generelles zu den Sende- und Mehrzweckanlagen in der Schweiz

Da die Übertragung der Radio- und Fernseh Signale über Glasfaserkabel immer besser wurde und an den meisten Orten genügend Glasfaserkabel verlegt sind, verringerten sich mit der Zeit die Anzahl der Richtstrahl Antennen auf den Sende- und Mehrzweckanlagen zum Teil stark.

Die eingesetzten Turmdrehkrane

Linden G 25-S30, stand im Gebäude, mit Seilen verankert, Bau des Rohbaus aus Beton
Wolff WK 120 SL, stand im Westen ausserhalb der Gebäude, Bau der Stahlbauten

Fotos

Die erste Anlage auf dem Chasseral.
Foto: Ca. 1956, Archiv A. Bruderer

Die frühere Sende- und Mehrzweckanlage im Jahr 1958.
Foto: Archiv A. Bruderer

Die bisherige Sende- und Mehrzweckanlage auf dem Chasseral.
Foto: Ca. 1981, Archiv A. Bruderer

Situantion Plan der heute aktuellen Anlage und der früheren (rechte Seite, gestrichelte Linien)
Zeichnung: Archiv A. Bruderer

Schnitt durch die Anlage.
1) Fernsehantennen, 2) Radio Antennen, 3) Kabine für temporäre Richtrahl Verbindungen, 4) Signal Übertragungen, 5) Faradayscher Käfig, 6) Ventilationen und Klimaanlage, 7) Sender, 8) Besucherplattform, 9) Infrastruktur
Zeichnung: Archiv A. Bruderer

Links: Die aktuelle Anlage im Bau.
Rechts: Die bisherige Anlage arbeitete weiter.
Foto: Ca. 1981, Archiv A. Bruderer

Die aktuelle Anlage im Bau.
Foto: Ca. 1981, Archiv A. Bruderer

Der Linden Obendreher.
Foto: Ca. 1981, Archiv A. Bruderer

Montage der Stahlträger.
Foto: Ca. 1977, Archiv A. Bruderer

Der Stahlrohrturm wurde mit einem Montage Galgen erhöht.
Foto: Archiv A. Bruderer

Der Rohbau war fertig.
Am Sendeturm fehlte noch die Ummantelung.
Foto: 1983, Archiv A. Bruderer

Detail der Sende- und Mehrzweckanlage.
Foto: Archiv A. Bruderer

So sah die Sende- und Mehrzweckanlage bis im Juni 2010 aus. Danach wurde die Spitze erneuert.
Im Hintergrund sieht man Windenergie Anlagen der BKW auf dem Mont Soleil.
Foto: Archiv A. Bruderer