- Auf "Ebene 1" waren beidseitig Fahrwerksträger montiert;
- Auf "Ebene 2" waren in der Mitte die Lagerung und die Führung des drehbaren Kranturms sowie der Schleifring angeordnet;
- Die "Ebene 3" war der obere Rahmen mit einem Drehkranz mit Führungsrollen
- Oberhalb des Kranportals war ein grosses Maschinenhaus mit einer Holzverkleidung montiert, durch das der Kranturm aus dem Portal Unterwagen hindurch ging.
- Im Maschinenhaus steuerte der Kranführer den Kran.
- Weitere Turm Elemente wurden oberhalb des drehbaren Maschinenhauses montiert.
- Am oberen nach vorne abgekröpften Ende des Kranturmes wurde der Biegebalken Ausleger angebolzt.
- Am kurzen hinteren Ende wurden die Zugstange für die Arretierung des Auslegers befestigt.
- Diese Zugstange konnte je nach Höhe des Kranturms verlöngert werden.
- Sie verlief vom Ende des Auslegers durch den hinteren Teil des rechteckigen Turmquerschnittes in das Maschinenhaus und wurde dort durch eine Steckachse fixiert.
- Wollte man den Ausleger verstellen wollte, so hob der Kranführer den Lasthaken unter die Spitze des Auslegers und hob oder senkte den Ausleger dadurch.
- Die Steckachse wurde entfernt und in die gewünschte Bohrung der am Zugstangen Ende befindlichen Befestigungslasche umgesteckt.
1.3 Rettung eines von Brun AG gebauten Kaiser Mitteldrehers
- Zum Glück konnten wir einen Brun TK B für das im ehemalige Kran- und Baumaschinenmuseum retten.
- Der alte Kran stand zuletzt fast vierzig Jahre in einer Sägerei in Sisikon (CH), wo das ehemalige Baumaschinen Museum ihn im Jahr 2003 demontiert und übernommen hat.
- Der alte Kran soll überholt werden sofern die Leute vom Baumaschinen Museum sich entschliessen, das Museum neu aufzubauen.
1.4 Revolution im Kranbau durch die Firma Julius Wolff (heute Wolffkran)
- Den Kranbau revolutionierte im Jahr 1913 auch die Firma Wolff aus Heilbronn mit der Präsentation des ersten "schnell montierbaren und fahrbaren Baukrans" auf der Leipziger Messe.
- Dieser von der Firma Julius Wolff & Compagnie aus Heilbronn in Deutschland entworfene Kran hatte ein Portal, ein feststehendes Maschinenhaus und einen nicht drehbaren Turm, welcher bei Bedarf durch zusätzliche Turmelemente erhöht werden konnte.
- Der Nadelausleger drehte sich oben um den feststehenden Turm.
- Die ersten Typen hatten noch keinen Gegenausleger.
- Bald wurden solche Wolff Krane mit einer Laufkatze ausgerüstet.
- Dieser war ähnlich wie bei den damals in den Werften eingesetzten Kranen.
- Die Typen mit einer Laufkatze hatten aber ein schlechteres Lastmoment als die Krane mit einem Nadelausleger und konnten sich deshalb vorerst nicht durchsetzen.
- Der Laufkatze Antrieb erfolgte noch nicht über Seile und eine Winde, sondern über angetriebene Laufräder der Laufkatze.
- Die Stromzuführung zum Antrieb der Laufkatze erfolgre über nicht isolierte Drähte auf dem Ausleger.
- Diese stromführenden Drähte waren sehr gefährlich für Personen, die sich bei eingeschaltetem Kran auf dem Ausleger aufhielten.
- An der Laufkatze montierte Stromabnehmer führten dem Motor der Laufkatze den Strom zu.
- Bei den Kranen mit einem Nadelausleger dieser Bauart erfolgte die Verstellung des Auslegers mit dem Hubseil.
- Durch das Hochziehen der Hakenflasche bis an den Ausleger Kopf konnte der Ausleger auf- oder abgewippt werden.
- Bei den alten Wolff Kranen erfolgte die Festsetzung der Auslegerposition halbautomatisch mit einer automatischen Schliesse.
- Krane dieser ersten Bauart benötigten durchwegs eine lange Fahrbahn mit Schienen, da noch keine Ausleger Verstellwinden eingebaut waren.
- Erstmals konnten mit einem Baukran Lasten auch horizontal auf der Baustelle verteilt werden, was eine erhebliche Steigerung der Umschlagsleistung ermöglichte.
- Der bekannteste Vertreter dieser frühen Kran Generation war der Wolff Form 30 (Bild Nr. 2).
- Dieser Kran hatte 20 m Ausladung und hob bei dieser Ausladung noch 1'500 kg.
- Die maximale Tragkraft war bei 4'000 kg im Betrieb mit zwei Strängen.
- Mit 2 Turm Zwischenstücken konnte eine beachtliche Rollenhühe von 43.5 m erreicht werden.
- Diese Höhe reichte auch für die Erstellung der damaligen Hochhäuser aus.
- Obwohl diese Konstruktionen als "schnell montierbar" bezeichnet wurden, dauerte die aufwändige Selbstmontage mit einem Montagebock und einer Montagenadel ca. 1 Woche.
- Unter der Leitung eines Werksmonteurs waren damals noch eine grosse Anzahl Hilfskräfte notwendig.
- Die Kran Bauart der alten Wolff Form Krane war noch bis nach dem zweiten Weltkrieg äblich und wurde erfolgreich auch von anderen Kran Herstellern aus dem In- und Ausland übernommen.
- Während den Kriegsjahren wurden die Wolff Krane auch in Lizenz produziert, so in der Firma Von Roll in der Schweiz, bei Savona und Loro + Parisini in Italien.
- Im Zweiten Weltkrieg nutzten die Schweizer Kranhersteller die Gunst der Zeit, so die im Jahr 1872 gegründete Firma Brun + Cie in Nebikon und die im jahr 1915 gegründete Firma Franz Stirnimann aus Olten.
- Es entstanden komplette Turmdrehkran Baureihen, welche grundsätzlich immer noch an die ersten Wolff Konstruktionen erinnerten.
- Geändert wurde allerdings die Anordnung des Maschinenhauses, welches nun drehbar gestaltet wurde.
- Dadurch konnte der Kranführer die Last immer im Auge behalten.
- Diese Krangeneration hatte Ausladungen bis zu 28 m.
- Auch die deutschen Hersteller wie Peschke, Sonthofen, und Kaiser boten solche Turmdrehkrane an.
- Die Ausleger wurden teilweise auch in der Biegebalken Ausführung angeboten.
- Bei dieser Konstruktion besteht der Ausleger und der hintere A Bock aus einem Stück und der Ausleger wird über einen Drehpunkt an der Turmspitze gewippt.
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2. Schnell montierbare Krane kamen auf den Markt, 1949 - 1960
2.1 Der erste selbst aufrichtende Turmdrehkran
- Ein Meilenstein war im Jahr 1949 die Entwicklung des ersten fahrbaren Turmdrehkrans durch Hans Liebherr aus Kirchdorf an der Iller in Deutschland.
- Im Gegensatz zu den bisherigen Turmdrehkranen konnte sich diese Konstruktion komplett selbst aufrichten und war mit der Transportachse als Anhänger auf der Strasse transportierbar.
- Das Umsetzen eines solchen Krans konnte wesentlich schneller und durch weniger Personen erfolgen und ein Einsatz lohnte sich somit auch für kürzere Bauzeiten.
- Die anfängliche Skepsis der Bauunternehmer verschwand schon bald nach der Vorstellung dieses Kran Konzeptes.
2.2 Entwicklung bei Schweizer Herstellern
- Auf der ersten Schweizer Baumaschinen Messe im Jahr 1951 in Bern war nur noch ein Kran aus Schweizer Produktion zu sehen - der Brun MTK.
- Dieser gut durchdachte Mittelturmdrehkran hatte danke einer guten Seilführung einen horizontalen Lastweg.
- Damit versuchte die Firma Brun wieder markttaugliche Produkte herzustellen.
- Die Firma Stirnimann AG hatte mittlerweile die eigene Produktion aufgegeben und vermarktete erfolgreich die Liebherr Turmdrehkrane aus Deutschland.
2.3 Import statt Eigenentwicklungen
- Auch die Firma Brun stellte die eigene Produktion ein und konnte die Vertretung des neu auf den Markt kommenden deutschen Kranherstellers Peiner übernehmen.
- Schnell entstanden neue Baureihen mit einem Nadelausleger.
- Bei diesen Neuentwicklungen wurde das Portal weggelassen und der drehende Turm direkt auf dem Unterwagen montiert (Bilder Nr. 1 + 2).
2.4 Ersatz des Drehstuhls durch den Kugeldrehkranz
- Ab dem Jahr 1954 wurden die Drehstuhl Verbindungen durch Kugeldrehkränze ersetzt und die ersten teleskopierbaren Türme entstanden.
- Diese heute noch üblichen Bauelemente war die kompakte Bauart und hatten kleine Abmessungen für den Transport.
- Dadurch konnten diese Krane meistens unzerlegt auf der Strasse transportiert werden.
- In kurzer Zeit konnten sich die folgenden deutschen Hersteller in der Schweiz etablieren, welche Turmdrehkrane mit einem Nadelausleger in einer ähnlicher Bauart anboten: AZO (Alois Zeppenfeld Olpe), EWK (Eisenwerke Kaiserslautern), Hilgers, IBAG, Liebherr, Hilgers, IBAG, Liebherr, Kaiser, Peiner, Peschke (Pekazett), Reich, Schwing, Sonthofen, Wetzel (Wetzel & Schardt, MBF Mannheimer Baumaschinenfabrik Wetzel) und Wolff.
- Auch heute wären unten drehende schnell zu montierende Krane mit einem Nadelausleger für viele spezielle Einsätze den Kranen mit einem Laufkatze Ausleger überlegen.
- Leider stellt bis heute kein Hersteller solche Turmdrehkrane her.
2.5 Turmdrehkran mit einem Turm aus Rohrprofilen
- Eine interessante Konstruktion entstand in dieser Zeit auch in der Schweiz.
- Herr Ingenieur Wullschleger entwickelte einen sehr interessanten Kran mit einem Nadelausleger und einem Turm aus Rohrprofilen.
- Dieser Kran hatte bereits eine motorisch aufziehbare Kranführer Kabine und eine Lastseil Kompensation, um einen horizontalen Lastweg bei Ausleger Verstellung zu erreichen.
- Beim Bau von Hochhäusern konnte der Ausleger abgeknickt werden.
2.6 Die ersten Turmdrehkrane mit einer Laufkatze
- Ende der 1950ziger Jahre kamen die von den französischen und den italienischen Kran Herstellern präsentierten Turmdrehkrane mit einer Laufkatze auf den Markt.
- Die oben drehenden Krane konnten dank der Laufkatze problemlos auch den turmnahen Bereich erreichen und machten vielfach den Einsatz eines teurern Schienen Fahrwerks überflüssig.
- Zu den ersten Herstellern dieser Bauart gehörten die Firmen Potain (Bild Nr. 3/2), Pingon und Weitz aus Frankreich, Edilmac und Loro + Parisini aus Italien, Linden aus Schweden und Schwing aus Deutschland.
- Die Firmen Linden und Schwing produzierten hauptsächlich im Gebäude kletternde Turmdrehkrane, welche meistens im Liftschacht des zu erstellenden Gebäudes montiert wurden und mit dem Gebäude in die Höhe wuchsen.
2.7 Liebherr Baureihe HB
- In der gleichen Zeit entwickelte Hans Liebherr die oben drehende Krane Baureihe HB mit einem Nadelausleger (Bild Nr. 4/2).
- Bei diesen Kranen wurde der Ausleger über einfach wirkende Hydraulik Zylinder verstellt.
- Eine spezielle Seil Einscherung ermöglichte mit dem Ausleger ohne Verlängerungen einen annähernd horizontalen Lastweg der Hakenflasche.
- Die Turmelemente konnten komplett von oben eingefügt und geklettert werden.
- Diese Krane waren in der Schweiz vor allem bei Hochhaus Baustellen sehr verbreitet.
2.8 Kletternde Turmdrehkrane
- Auch die ersten Turmdrehkrane mit einer Laufkatze konnten teilweise komplette Turmelemente einklettern.
- Die Firma Potain entwickelte das Aussenkletterwerk bereits im Jahr 1957.
- Heute klettern praktisch alle oben drehenden Turmdrehkrane nach diesem System.
- Mit einem Hydraulik Zylinder wird das ganze Kranoberteil gehoben und ein weiteres Turmelement in den frei gewordenen Zwischenraum geschoben.
- Einige Hersteller verwendeten noch lange das Aussenmantel Klettersystem.
- Bei dieser Klettereinrichtung wird um einen Innenturm der Aussenturm montiert und darauf der Innenturm um die Länge eines Turmstücks ausgestossen.
- Da die Aussenturmelemente für die Montage zerlegt werden müssen ist dieses System wesentlich zeitintensiver als mit dem Aussenmaltel Klettersystem.
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3. Die Turmdrehkrane mit einer Laufkatze in den Jahren 1960 - 1965
- Anfangs der 1960ziger Jahre kamen die ersten Schnellmontage Krane mit einer Laufkatze auf den Markt.
- Diese unten drehenden Krane wurden damals von den französischen Firmen Potain, Cadillon (Bild Nr. 1/3) und Pingon hergestellt.
- Diese Bauart konnte sich rasch durchsetzen und viele andere Kran Hersteller produzierten solche Typen.
- Der Transport und die Montage waren verhältnismässig einfach zu bewältigen und durch den Laufkatze Ausleger konnte praktisch jeder gewünschte Punkt innerhalb des Schwenkbereichs erreicht werden.
- Der Turm wurde anfänglich für den Transport noch wie bei den alten Nadelausleger Kranen nach vorne herabgelassen.
- Das Konzept für einen schnellen Wechsel der Baustellen ermöglichte damals schon eine Umplatzierung des Krans an einem Tag.
- Damit wurden solche Krane auch beim Bau von Einfamilienhäusern eingesetzt.
3.1 Der Klappturm von Boilot-Pétolat
- Mitte der 1960ziger Jahre entwickelte die französische Firma Boilot-Pétolat den revolutionären Typ BP 650 mit einem Klappturm (Bild Nr. 2/3).
- Diesem Kran folgten eine sehr erfolgreiche Typen- und Grössenreihe.
- Diese Bauart ist auch heute noch üblich.
- Solche Krane konnten komplett mit dem Ballast transportiert werden und waren nach dem Abspindeln innert rund 10 Minuten montiert.
3.2 System Turmdrehkrane, der erste Anbieter war Wolffkran
- Bei den oben drehenden Kranen mit einer Laufkatze veränderte sich die Schweizer Kran Landschaft im Jahr 1964 grundlegend.
- Die Firma Wolff brachte den ersten Systemkran mit Laufkatze Form 60 S auf den Markt (Bild 3/3).
- Dieses ersten Baureihen 60 S - 150 S mit hatten ein Aussenturm Kletterwerk waren die ersten Turmdrehkrane mit der berühmten Schlagbolzen Turmverbindung.
- Durch die System Bauweise konnten erstmals Kranbauteile bei verschiedenen Krantypen innerhalb der Baureihe eingesetzt werden was dem Bauunternehmer erheblich Kosten sparte.
- Neben den Firmen Wolff stellten bald die meisten Hersteller oben drehende Krane mit einer Laufkatze her.
- Dies waren aus Deutschland die Firmen Liebherr, Peiner und Schwing, aus Frankreich Potain, Pingon, Pingeon-Somalev und Richier Weitz, aus Vorarlberg Künz, aus den skandinavischen Ländern Linden und Kroll, aus Italien Loro Parisini, MM Gru und Simma, um nur die Wichtigsten zu nennen.
3.3 Weitz Turmdrehkrane von Richier
- Sehr erfolgreich waren auch die Weitz Krane (Bild Nr. 4/3) aus Frankreich, welche mittlerweile in der Schweiz von der Firma Franz Stirnimann AG vertrieben wurden.
- Als die Firma Liebherr im Jahr 1961 eine eigene Vertretung mit dem Firmen Namen Cranag in Rothrist (CH) gründete nahm die Firma Stirnimann AG die Weitz Krane ins Verkaufsprogramm auf.
- Besonders auf räumlich begrenzten Baustellen mit mehreren Kranen oder mit Höhen Beschränkungen waren die Weitz Turmdrehkrane wegen Ihrer Bauweise mit der niedrigen Turmspitze sehr beliebt.
- Die frei tragenden Ausleger konnten auch unter Hindernissen, wie z.B. Hochspannungsleitungen, eingesetzt werden.
- Als Turmsysteme kamen sowohl Mantelturm Systeme, wie später auch Monoblock Elemente zur Anwendung.
- Die bald einmal vom Richier Konzern übernommene Firma Weitz wurde im Jahr 1978 in die neu entstandene Firma BPR (Boilot, Pingon, Richier) eingegliedert, welche später ganz durch die Firma Potain übernommen wurde.
3.4 Kaiser HBK Turmdrehkrane mit einem Knick-Ausleger
- In der ersten Hälfte der 1960ziger Jahre entwickelte der frühere und damals recht bekannte deutsche Hersteller von Baukranen Otto Kaiser KG, mit Werken in Lahnstein und St. Ingbert, eine äusserst interessante Krankonstruktion.
- Es handelte sich dabei um einen oben drehenden Kran mit einem Laufkatze Ausleger, dessen Ausleger aus zwei gelenkig miteinander verbundenen und abgespannten Ausleger Teilen bestand.
- Die Besonderheit dieses Krans war der zweiteilige Ausleger.
- Das hintere Ausleger Teil konnte mit einer Verstellwinde von der horizontalen in eine zu 100 % vertikale Position auch unter Last gewippt werden.
- Das vordere Auslegerteil blieb beim Verstellvorgang immer in waagrechter Position.
- Nur die Laufkatze musste vor dem Verstellen des Auslegers in den Bereich des vorderen Auslegerteils gefahren werden.
- Diese Krankonstruktion fand vor allem im Ausland einen grossen Käufer- und Einsatzkreis.
- Die konstruktive Besonderheit der Kombination eines wippbaren und eines nicht wippbaren Ausleger Teils verband die Vorteile von Kranen mit einer Laufkatze und die mit einem Nadelausleger.
- Bei Bau von Kühl- und Fernmeldetürmen war dieses System sehr vorteilhaft.
- Nach dem HBK 50.1 folgte von der Firma Otto Kaiser KG eine komplette Baureihe HBK, um so auch verschiedene Krane für unterschiedliche Lastmoment Bereiche zu nutzen (Bild 5/3).
- Diese Turmdrehkrane standen in direkter Konkurrenz zu den erfolgreichen Liebherr Kranen der Baureihe HB mit ihrem hydraulisch verstellbaren Nadelausleger.
- Die Kaiser HBK Krane konnten mit einem Unterwagen (schienenfahrbar), einem Fundamentkreuz oder mit einem Fundamentanker und als Kletter Krane an oder in Bauwerken eingesetzt werden.
- Auch andere Hersteller wie die Liebherr Baureihe HC-K und die Peiner Baureihe SKK nahmen das Knickausleger System in ihre Kran Programme auf.
- Ein Liebherr 180 HC-K wurde beim Bau des KÜhlturms des Atomkraftwerks Gösgen eingesetzt und und erreichte dank diesem Auslegersystem und dem abgespannten Turm rund 150 m Hakenhöhe und kletterte nach dem Bau Ende problemlos im Innern des Kühlturms ab.
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4. Die Giganten unter den Kranen kommen zum Einsatz 1965 - 2006
4.1 Die Firma Bachmann AG stellt seit 1965 Turmdrehkrane her
- Mitte der 1960ziger Jahre nahm wieder ein Schweizer Kranhersteller die Produktion auf, die Firma Bachmann AG aus Beringen im Kanton Schaffhausen.
- Unter dem Markennamen Swiss-Crane (Bild Nr. 1/4) entstand bald ein komplettes Programm aus Schnellmontage Kranen und Obendrehern mit bis zu 160 mt Lastkurve und 56 m maximaler Ausladung.
- Diese Baureihe wurde vom Schweizer Markt gut aufgenommen und fand schon bald in der ganzen Schweiz eine grosse Verbreitung.
- Auch heute noch werden in Beringen Turmdrehkrane produziert - die aktuellen Baureihen ML, TL und XL mit einer Ausladung bis 65 m.
4.2 Einstellung der Produktion der Turmdrehkrane mit einem Wippausleger
- Die deutschen Hersteller stellten Mitte/Ende der 1960ziger Jahre die Produktion der Turmdrehkrane mit einem Wippausleger grösstenteils ein.
- Es wurde erkannt, dass Turmdrehkrane mit einer Laufkatze zum grössten Teil die Zukunft gehört.
- Der gute alte untendrehende Turmdrehkran mit einem Nadelausleger verschwanden immer mehr von den Baustellen.
4.3 Immer mehr Tragkraft
- Bei den grossen Turmdrehkranen jagte ab den 1960ziger Jahren ein Rekord den anderen.
- Im Jahr 1960 war der Pingon P 8 mit 40 m Ausladung und einer Tragkraft hierbei von noch 4'000 kg das Mass aller Dinge.
- Im Jahr 1964 kam der Weitz G 280 bei der Galerie Schweizerhalle zum Einsatz.
- Dieser Turmdrehkran hob bei 50 m Ausladung noch 4'500 kg.
- Kurz darauf kamen zur Erstellung der gewaltigen Satellitenstadt Le Lignon bei Genf zwei Liebherr Krane des Typs 250C/320 zum Einsatz.
- Sie konnten bei 50 m Ausladung noch 5'000 kg heben und die maximale Tragkraft war 20'000 kg.
4.4 Peiner MK 1250
- Den vorläufigen Rekord setzte im Jahr 1975 der gigantische Peiner MK 1250 (Bild Nr. 2/4), welcher bei der Erstellung des Atomkraftwerks Leibstadt zum Ersteinsatz kam.
- Die maximale Ausladung des MK 1250 war 80.8 m und es konnten dabei noch 13.2 t gehoben werden.
- Dieser MK 1250 wurde auch noch zur Erstellung einer Staumauer im bündnerischen Panix, sowie beim Neubau der Wettsteinbrücke in Basel eingesetzt.
4.5 Potain MD 1400
- Ein vergleichbarer grosser Kran kam in der Schweiz in den Jahren 1997/1998 zum Einsatz.
- Für den Bau der Kehrichtverbrennungsanlage II in Basel wurde ein Potain MD 1400 eingesetzt.
- Dieser Kran hebt bei 70 m Ausladung noch 17.2 t und hat eine maximale Tragkraft von 64 t.
- Der MD 1400 wurde in Basel mit 105.9 m Hakenhöhe montiert.
4.6 Potain Grosskrane der Baureihe 800
- Bereits in den sechziger Jahren wurden Potain Grosskrane der Baureihe 800 zur Erstellung von Elementbauten in der Schweiz erfolgreich eingesetzt.
4.7 Habegger AG, Thun
- Anfang der 1970ziger Jahre begann die haupts&%auml;chlich als Seilbahn Hersteller bekannte Firma Habegger in Thun mit der Produktion von Schnellmontage Kranen.
- Die Firma Habegger AG produzierte die Typen Form 20 und Form 40.
- Beide Typen wurden recht zahlreich von der Robert Aebi AG verkauft.
4.8 Hohe Nachfrage nach Turmdrehkranen und danach eine Baisse
- Während der Hochkonjunktur auf den Baustellen in den 1970ziger Jahren konnte die Kran Produktion die Nachfrage in der Schweiz kaum mehr befriedigen.
- Zum Auftrag kam derjenige Hersteller, welcher liefern konnte.
- Umso härter traf im Jahr 1975 die durch die Ölkrise verursachte Rezession die Kranproduzenten im In- und Ausland.
- Die Nachfrage nach Kranen brach innert kürzester Zeit komplett zusammen.
- Erst anfangs der 1980ziger Jahre nahm in der Schweiz die Nachfrage nach Turmdrehkranen wieder zu.
4.9 Turmdrehkrane ohne Turmspitze: Topless
- Seit dem Jahr 1980 kamen in der Schweiz erstmals spitzlose Krane, heute Topless oder Flat Top genannt, zum Einsatz.
- Die vom schwedischen Hersteller Linden präsentierte Baureihe überzeugte durch ihren modularen Aufbau.
- So konnte zum Beispiel ein Auslegerteil eines kleineren Krantyps auch bei einem grösseren Typ im äusseren Bereich des Auslegers montiert werden (Bild Nr. 3/4).
- Die ganze Tragstruktur dieser Krane bestand aus Stahlrohren um dem Wind möglichst eine kleine Angriffsfläche zu geben.
- Die Bauart ohne Turmspitze setzte sich durch und ist von vielen Herstellern seit dem Ende der achtziger Jahre in das Fertigungsprogramme aufgenommen worden.
4.10 Oben drehende Turmdrehkrane mit einem Nadelausleger
- Auch die oben drehenden Krane mit einem Nadelausleger werden seit Anfang der 1990ziger Jahre wieder mehr gekauft und kommen vor allem bei Spezialeinsätzen (geringer Platzbedarf, grosse maximale Tragkraft) in der Schweiz immer wieder zum Einsatz.
4.11 Schnellmontage Krane
- Bei den Schnellmontage Kranen hatte das Schweizer Unternehmen Condecta mit eigener Produktion in Norditalien mit der Euro Baureihe im Jahr 1980 grosse Erfolge und wurde in kurzer Zeit Schweizer Marktleader bei den unten drehenden Kranen mit einer Laufkatze.
- Als Novum waren diese kompakten Krane nicht mehr mit einzelnen Streben im Turm ausgerüstet, sondern mit Polygonelementen, welche dieser Baureihe ihr typisches Erscheinungsbild gibt (Bild Nr. 4/4).
- Auch die heute nicht mehr existierende Schweizer Baumaschinenfirma Huggler, ebenfalls mit einer Turmdrehkran Produktion im nahen Ausland, brachte seit den 1960ziger Jahren immer wieder interessante Eigenkonstruktionen auf den Markt.
- Mittlerweile werden Schnellmontagekrane von vielen Herstellern produziert und angeboten.
- In der Schweiz werden viele verschiedene Typen von mehreren Herstellen eingesetzt.
4.12 Verbesserte Antriebe
- In der letzten Zeit wurden die Antriebstechnik verbessert und die Leistung erhöht.
- Die heute üblichen frequenzgeregelten Antriebe brauchen wesentlich weniger Strom und verursachen keine unerwünschten Anlaufströme.
- Auch die Montage wird laufend vereinfacht.
- So soll ein grösserer oben drehener Kran heute innerhalb eines Tages umgesetzt werden können.
4.13 Cobra, ein relativ neuer Schweizer Hersteller von Turmdrehkranen
- Kürzlich kam ein neuer Schweizer Kran auf den Markt.
- Der "Cobra-Crane" Kran überzeugt durch den kombinierten Ausleger, welcher als Klappausleger (wie vom Hafenkran her bekannt) oder als Nadelausleger Kran eingesetzt werden kann.
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5. Erhaltung von historisch wertvollen Turmdrehkranen
- Um die interessante Geschichte und Entwicklung der Turmdrehkrane zu zeigen hatten sich vor einigen Jahren drei Turmdrehkran Enthusiasten zusammengetan und sich die Erhaltung der schönen alten Baumaschinen in einem technischen Museum zum Ziel gesetzt.
- So entstand in Rüdersdorf (D) bei Berlin im Museumspark der Baustoffindustrie eine "historische Baumaschinen Sammlung" die sich sehen lassen konnte.
- Zehn alte Krane sind restauriert und waren im Museumspark montiert (Bild Nr. 2/5).
- Da die Initianten des Baumaschinen Museums sich zerstritten, sind die ausgestellten Turmdrehkrane zwischengelagert.
- Das kran-info.ch Team hofft fest, dass sich die Initanten des Baumaschinen Museums einigen können und an einem andern Ort das Museum wieder aufbauen.
5.1 Alte Turmdrehkrane aus der Schweiz fürs Museum
- Auch aus der Schweiz konnten in den letzten Jahren bereits drei alte Turmdrehkrane gekauft und demontiert nach Rüdersdorf ins ehemalige Museum transportiert werden.
- Es sind dies die im Berichts erwähnten und in der Schweiz hergestellten Brun TK-B, ein Brun MTK 18 M (Bild Nr. 1/5) und ein in Deutschland hergestellter Wetzel BK 20-1250.
- Das ehemalige Kran- und Baumaschinenmuseums im Museumspark in Rüdersdorf wurde durch Privatpersonen finanziert.
- Die öffentliche Hand und die Hersteller boten bis jetzt keinerlei Unterstützung.
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