Letzte Aktualisierung: 11.01.2015
Kosmetisches Update: 05.04.2020

Bau der Bogenstaumauer am Schiffenensee, Baujahre 1960 - 1964

Standort

Der Schiffenensee ist nördlich von der Stadt Fribourg/Freiburg (CH).

Bauherr

FEW (Freiburgische Elektrizitätswerke), heute Groupe E
Die Schweizer Groupe E versorgt die Verbraucher in den Kantonen Freiburg und Neuenburg mit Strom.
Die Groupe E entstand am 1. Januar 2006 nach der Fusion der ENSA (Neuenburger Elektrizitätswerke) und des FEW/EEF (Freiburgische Elektrizitätswerkes).

Vorgeschichte

Bereits in den 1950er Jahren dachten einige Leute über den Bau eines neuen Kraftwerks nördlich von der Stadt Fribourg/Freiburg (CH) nach.
Die Planung des realisierten Projekts wurde im Jahr 1959 beendet.
Das überflutende Gebiet kaufte vor dem Bau der Kanton Fribourg.

Vorbereitende Arbeiten

Die vorbereitenden Arbeiten begannen im März 1960.
Die Baufirmen errichteten in der in Fliessrichtung linken Seite Büros und Wohnungen für die hauptsächlich italienischen Arbeiter.
Die Baustelle hatte ein eigenes Betonwerk und eine Dienstbrücke.
Auf der in Fliessrichtung rechten Seite baute man einen provisorischen 50 m breiten Umleitungskanal.

Das ausgeführte Projekt

Die Talsperre am nördlichen Ende des Stausees zwischen den Gemeinden Schiffenen und Kleingurmels profitierte von den günstigen geologischen Verhältnissen.
Die 47 m hohe und 417 m lange Bogenstaumauer mit einem Volumen von 185'000 m³stütz sich an die steilen Felsen der Saane Schlucht.
Als Ersartz für die vom Stausee überfluteten Strassen kann die Mauerkrone auf 532 Meter über Meer der Bogenstaumauer als Strasse befahren werden.
Am 16. Juni 1962 wurde der erste Beton aus dem Betonkübel eines der beiden Liebherr Form 150 gegossen.
Die Betonierung bekann am rechten Ufer der Saane.
Die 50 m breite Lücke, durch die das Wasser der Saane umgeleitet wurde, wurde Ende 1962 geschlossen.
Der Bau der Staumauer und der beiden Wassereinlasstürme war Ende 1962 fertig.
Am 4. Dezember 1962 wurde die Aufrichte mit einem Feuerwerk gefeiert.

Der Stausee

Der See ist 12.7 km lang und die Wasseroberfläche ist 4.25 km².
Das Stauvolumen ist 65 Mio. m³.
Das Bruttogefälle ist 34 - 48 m.

Das Wasserkraftwerk am Fuss der Staumauer

Die beiden Kaplan Turbinen drehen sich 214 Mal pro Minute und haben eine Leistung von 2 x 35'475 kW bei einem Wasserzufluss von 90 m³/ Sekunde.
Die Jahresproduktion ist im Schnitt 133 Mio. kWh.

Die eingesetzten Turmdrehkrane

Liebherr TK 60

Liebherr Form 150

Pingon P 40

Fotos der Baustelle

Die heute überflutene Landschaft.
Foto Archiv A. Bruderer

Die Turmdrehkrane waren einsartbereit.
Liebherr TK 60 Mitteldreher und 2 x Liebherr Form 150 (hier noch einteleskopiert).
Auf der linken Seite unter dem Betonkübel sieht man das Fundament der Staumauer.
Foto 1961, Cranag.

Abschnitte der Staumauer in der in Fliessrichtung rechten Seite.
Die rechte Seite der Staumauer und Teile der beiden Wassereinlauftürme sind heute unter Wasser.
Auf der linken Seite der Staumauer ist heute das Kraftwerk.
Foto Archiv A. Bruderer

Die Wassereinlauftürme und die Zuflussrohre zu den Kaplan Turbinen.
Oberhalb der Zuflussrohre endete die lange Fahrbahn der beiden Liebherr Form 150.
Auf der rechten Seite hebt der Pingon P 40 eine Last.
Im Hintergrund steht der Liebherr TK 60 bei den beiden Wassertürmen.
Foto Archiv A. Bruderer

Bei Bau der Staumauer und der beiden Wassereinlauftürme.
Einer der beiden Liebherr Form 150 war am Betonieren der Staumauer.
Beim Bau des Kraftwerks waren der Pingon P 40 und die Liebherr Form 150 zuständig.
Foto Archiv A. Bruderer

Die beiden Wasser Einlauf Türme auf der Wasserseite.
Der Mitteldreher Liebherr TK 60 mit Baujahr 1957 verteilte die Lasten.
Foto Archiv A. Bruderer

Durch eine Lücke während der Bauphase floss die Saane durch.
Auf der linken Seite waren die Menschen und Maschinen mit einer Spundwand geschützt.
Noch waren die Wassereinflusstürme im Trockenen.
Liebherr TK 60 und die beiden Liebherr Form 150.
Foto Archiv A. Bruderer

Auf der Baubrücke über der Saane war die Kranbahn der beiden Liebherr Form 150.
Foto Archiv A. Bruderer

Liebherr Form 150, links einteleskopiert und rechts austeleskopiert.
Beim Bau des Elektrizitätswerks am Fuss der Bogenstaumauer.
Foto: Aus einem Liebherr Prospekt von 1964, Archiv P. Meyer

Die Staumauer war bald fertig.
Der vordere Liebherr Form 150 verteilte die letzten Beton Kubaturen mit dem Betonkübel beim Bau der Staumauer.
Der hintere Liebherr Form 150 war einteleskopiert und half auch beim Bau des Kraftwerks.
Foto: Archiv A. Bruderer

Der Bau des Kraftwerks (linke Seite) war fast fertig.
Unterhalb des Kraftwerks ist der Abflusskanal sichtbar.
Auf der rechten Seite sind die elektrischen Anlagen sichtbar.
Foto Archiv A. Bruderer

Der Stausee füllte sich mit Wasser.
Noch waren die beiden Wassereinlasstürme zum grossen Teil trocken.
Foto: Archiv A. Bruderer