Norddeutsche Maschinen- und Schraubenwerke AG, Peine

• Peiner als Kranhersteller entstand 1953 aus der Kooperation des Ingenieurbüros Tax in München und der Norddeutschen Maschinen- und Schraubenwerke AG in Peine (D).
• Hans Tax betrieb ein Baugeschäft in München und war Kunde für Schalungsträger aus Peiner Produktion.
• In einer Besprechung mit dem Peiner Vorstandsmitglied Direktor Carl Schlüter kam das Gespräch auf die damals neu aufkommenden Turmdrehkrane.
• Hans Tax erklärte Schlüter die Vorzüge dieser neuen Hilfsmittel, meinte aber, dass man noch einiges verbessern könnte.
• Darauf meinte Schlüter 'konstruieren Sie mal, wir bauen dann den Kran'.
• Das war die Geburtsstunde des Peiner Krans.
• Hans Tax gründete zu diesem Zweck ein Ingenieurbüro, für welches er Assistenten der Technischen Hochschule München gewann.
• Im Juni 1953 wurde auf einer Baumaschinenmesse in Recklinghausen der erste Peiner Kran öffentlich vorgestellt.
• Bereits 1954 wurden verschiedene Patente für Konstruktionen an Turmdrehkranen eingetragen.
• Klassisches Bauelement bei Peiner ist die nach hinten geneigte Turmspitze.
• Dadurch erreicht man beim Nadelausleger eine gleichmässige Lastverteilung auf den Kranturm und kann diesen dadurch optimiert bauen.
• Die Ballastierung erfolgte bald durch Kiesballastkästen, ein Prinzip welches schnell Nachahmer fand.
• Der Transport konnte komplett und unzerlegt erfolgen.
• Peiner hatte rasch grosse Erfolge mit den unten drehenden Nadelauslegerkranen.
• Man konnte vom bestehenden Vertriebsnetz der Peiner Maschinen- und Schraubenwerke profitieren.
• Im Jahr 1955 war der grösste Typ im Programm, der Form 92/120, mit einer beachtlichen maximalen Tragkraft von 10.5 t.
• Im Jahr 1955 wurde eine Hochhausausrüstung konstruiert.
• Dazu setzte Peiner im Prinzip einen kleineren Nadelauslegerkran auf den grösseren und konnte so grosse Hakenhöhen erreichen.
• Ab Anfang der 1960ziger Jahre wurden von Peiner auch erfolgreich Turmdrehkrane für Schiffswerften und Bordkrane gebaut - auf diesen Zweig der Peiner Produktion gehen wir hier nicht näher ein.
• Später kamen auch Krane für den Containerumschlag dazu.
• Bald spezialisierte sich Peiner im Schwerlastbereich und baute Krane bis zu einem Lastmoment von 5'000 mt.
• Im Jahr 1960 gab es bereits erste Ansätze für Turmdrehkrane mit einem Laufkatzausleger.
• Daraus wurde der Kletterkran E 40 (E steht für Europa) entwickelt, aus welchem später die international erfolgreiche KL Baureihe wurde.
• Auch in Übersee waren die KL Krane sehr gefragt und erschlossen in den USA einen neuen Bereich.
• Elektrische Turmdrehkrane waren dort damals unbekannt.
• In den USA wurde für diesen Bereich die Firma Pecco (Pecco steht für Peiner Electric Crane Corporation) gegründet.
• Da in den USA viel in die Höhe gebaut wird, waren leistungsfähige Hubwerke gefragt.
• Die Ward Leonard Hubwinden von Peiner erfüllten die hohen Vorgaben an die max. Hubgeschwindigkeiten und an die Feinpositionierung in idealer Weise.
• Im Jahr 1966 wurde das Klettersystem des TN Nadelauslegerkrans patentiert.
• Durch das unten am Kranturm befindliche Kletterwerk konnten eine bestimmte Anzahl Turmstücke hydraulisch von unten eingeklettert werden.
• Aus dieser ersten Idee entstand die neue Baureihe TN.
• Als erster Vertreter dieser neuen Baureihe wurde der TN 90 auf der Hannover Messe 1970 vorgestellt.
• Als erster Kranhersteller bekannte sich Peiner zur damals neuen Kranbaunorm DIN 15018 und baute alle damals neuen Typen nach dieser strengeren Norm, welche wesentlich mehr Sicherheit bietet.
• Die TN Baureihe wurde ausgebaut und umfasste Typen bis zu 1'400 mt.
• Für Kraftwerke und Montagebaustellen wurden die Grosskrane der Baureihen M und MK entwickelt.
• Peiner machte sich damit schnell einen Namen als Spezialist für schwere Montagekrane.
• Das Programm umfasste auf dem Papier Krane mit einem Lastmoment von bis zu 20'000 mt.
• Ein Meilenstein war 1975 der erste ausgelieferte Laufkatzmontagekran MK 1250 beim Bau des Atomkraftwerks Leibstadt (CH).
• Der MK 1250 hatte eine Ausladung von 80.8 m und hierbei eine Tragkraft von 13.2 t.
• Er war damals der grösste Katzauslegerkran, welcher in der Schweiz eingesetzt wurde.
• Mit der Einführung der Laufkatzkranreihe SK wandte sich Peiner Ende der 1960ziger Jahre definitiv von den unten drehenden Nadelauslegerkranen ab.
• Die Baureihe SK war sehr erfolgreich.
• Geklettert wurde nun mit einem hydraulischen Kletterwerk mit Monoblock Turmstücken.
• Das Turmsystem wurde im Baukasten System konstruiert, um für grosse Hakenhöhen Turmkombinationen zu ermöglichen.
• Die Montage Einheiten wurden gewichtsmässig optimiert, um leichte Montagegewichte zu erreichen.
• Grosse Erfolge hatte die Firma Peiner auch mit der Übernahme des Schnellmontagekranprogramms vom Typ SMK Ende der 1970iger Jahre von der Firma Wetzel.
• Im Jahr 1982 kam mit dem SK 70 einer der ersten City Krane heraus.
• Eine kleine Standbasis mit einem geringem Turmquerschnitt charakterisieren diesen Typ.
• Im Jahr 1983 kamen in Hongkong 7 Krane einer neuen oben drehenden Nadelauslegergeneration der Baureihe SN zum Einsatz.
• 6 Turmdrehkrane SN 630 und 1 Turmdrehkran SN 1000 wurden für den Hochhausbau in Hongkong installiert.
• Diese Krane waren der Grundstein zur erfolgreichen Peiner SN Baureihe.
• Heute gehört das abgespeckte Peiner Turmdrehkranprogramm zur Terex Gruppe und wird unter der Bezeichnung Terex-Peiner vertrieben.
• Die Produktion in Deutschland wurde leider ganz aufgegeben.